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“Wieso soll ich dich einstellen?”

“Wieso soll ich dich einstellen?”

Bewerbungstipps vom Profi an der Staatlichen Wirtschaftsschule Passau

Diese beiden Männer wissen, wovon sie sprechen: Sie stellen circa 80 Auszubildende ein, lesen einige hundert Bewerbungen und führen etliche Vorstellungsgespräche pro Jahr. Die Rede ist von Bernd Karoli, Geschäftsführer der Auto Leebmann GmbH, und Roland Biebl, Personalverantwortlicher bei der ZF. Sie informierten kürzlich die Eltern der 9. und 10. Klassen über das richtige Bewerben.

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Herr Biebl stellte zunächst den anwesenden Eltern den klassischen Bewerbungsprozess von mittelständischen und großen Unternehmen vor. Bereits im September wird zum Beispiel bei der ZF, der AOK und der Sparkasse mit dem Bewerbungsverfahren begonnen (Jahreszeugnis der 9. Klasse), im Oktober schließen sich ein Einstellungstest und die Vorstellungsgespräche an. Vor Weihnachten fällt die Entscheidung für den neuen Azubi, der dann im Juli/August des Folgejahres seine Ausbildung im Unternehmen beginnen kann. In diesem Auswahlverfahren wird die Zahl von ca. 300 Bewerbungen auf ca. 70 Azubis reduziert. Für Herrn Biebl ist die erste Hürde das Bewerbungsschreiben mit dem  Jahreszeugnis der 9. Klasse. Sollten Noten nicht so optimal sein, dann sollte das im Anschreiben erwähnt werden. Im Einstellungstest werden allgemeine Inhalte abgefragt, wie räumliches und logisches Denken, aber auch Klassiker wie Prozentrechnen oder Textaufgaben. Herr Biebl ging bei seinen Ausführungen auch auf die Herausforderungen, die den Azubi fordern, ein – Globalisierung, technischer Fortschritt und demographischer Wandel.

Herr Karoli stellte zu Beginn seiner Ausführungen die Frage: “Wieso soll ich dich einstellen?” Dies ließ die Eltern aufhorchen und schnell wurde klar: Wie jedes Produkt muss sich auch der Azubi von seinen Mitbewerbern absetzen. Er muss sein Profil herausstellen und dieses dem Personalverantwortlichen authentisch vermitteln. Außerdem fällt nicht das Standard-Bewerbungsanschreiben auf, sondern das Individuelle und macht neugierig. Im Vorstellungsgespräch sollte der Bewerber den Blickkontakt mit dem Gegenüber suchen, eine positive Körperhaltung haben und lächeln.

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Beiden Rednern war es wichtig, dass die Bewerber neben der Fachkompetenz auch über soziale Kompetenzen verfügen. Grüßen und Verabschieden sind dabei genauso wichtig, wie Ziele für sein Leben zu haben. “Stellen Sie sich vor sie steigen in ein Auto und bedienen das Navigationsgerät und geben kein Ziel ein – wo werden Sie ankommen?”

In der anschließenden Fragerunde konnten die Eltern den Praktikern noch den einen oder anderen Tipp für die Bewerbung ihrer Kinder entlocken. Diese Elternveranstaltung war Teil der Berufsinfowoche die bereits zum 6. Mal an der Wirtsschaftsschule Passau abgehalten wurde. In dieser Woche erhalten die Schüler der 9. und 10Z Klassen vielerlei Informationen rund um das Thema Bewerbung – siehe hierzu: https://www.wspassau.de/berufsinfowoche/

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