Die Gründe für die Errichtung lagen in der Absicht der SS ein spezielles Männer-Konzentrationslager für den österreichischen Raum einzurichten – sowie größere Haftraumkapazitäten für den geplanten Krieg zu schaffen.
Dadurch, dass sich in Mauthausen Granitsteinbrüche befanden, wurde diese Kleinstadt als Standort gewählt. Die Firma DESt – von der SS gegründet war – war mit der Produktion von Baumaterial beauftragt und sollte diese Steinbrüche erwerben und wirtschaftlich nutzen. Somit wurden dort die KZ-Häftlinge als billige Arbeitskräfte eingesetzt.
Zwei Funktionen erfüllte das Konzentrationslager für die SS:
Bekämpfung des politisch-ideologischen Gegners
Vorgang:
• Einsperren • Foltern • Töten
Ziel:
nach außen hin Schrecken und Angst zu verbreiten.
UND
Maximale Ausbeutung der Arbeitskräfte
Jedoch stand bis 1943 die Vernichtung des Gegners immer im Vordergrund.
Mauthausen hatte vorerst die Klassifizierung in Stufe III, dadurch dass es das Lager mit den härtesten Haftbedingungen war. In den ersten Jahren mussten die Häftlinge in Mauthausen und Gusen beim Lageraufbau und in den Steinbrüchen arbeiten.
Der „Alltag“ im Lager und auf den Arbeitsstätten war Misshandlungen, Bestrafungen, Krankheiten, ständiger Hunger und die Allgegenwart des Todes.
In dem „Mordlager“ Mauthausen wurde auf Vielfältige Weise gemordet: Die Häftlinge wurden erschlagen, erhängt, erschossen, kranke Häftlinge ließ man erfrieren, verhungern oder tötete sie durch Herzinjektionen oder Giftgas.
1943: Die Mehrzahl der Häftlinge wurde von nun an zur Zwangsarbeit in Rüstungsbetrieben herangezogen. So entstanden – neben dem Hauptlager Mauthausen und dem Lager in Gusen – zahlreich verteilte Außenlager in Österreich.
Es wurden fast 200.000 Menschen aus fast allen europäischen und auch außereuropäischen Ländern auf Grund ihrer politischen Tätigkeit, ihrer „kriminellen Vorstrafen“, ihrer religiösen Überzeugung, ihrer Homosexualität, aus „rassistischen“ Gründen oder als Kriegsgefangene nach Mauthausen deportiert und die Hälfte von ihnen wurde dort ermordet.
Unfassbar jedoch ist, dass nur ein einziger Mensch – Hitler – durch seine Meinung, dass das Judentum sei eine Rasse, keine Religion. Für den Juden wären Religion, Sozialismus, Demokratie nur Mittel zum Zweck, Geld- & Herrschgier zu befriedigen. Heutzutage kann man sich sowas gar nicht wirklich vorstellen, was zu dieser Zeit gewesen sein muss, weder in Geschichten noch bei einem Besuch von solchen ehemaligen Konzentrationslagern.
„Ich werde jedenfalls nie vergessen, wie ich eines Nachts dadurch geweckt wurde, dass der neben mir schlafende Kamerad, sichtlich unter Einwirkung irgendeines schreckhaften Alptraumes, sich laut stöhnend herumwälzte.
So war ich schon nahe daran, meinen armen, vom Alptraum geplagten Kameraden zu wecken. In diesem Augenblick erschrak ich über meinen Vorsatz und zog auch schon wieder die Hand zurück, die den Träumer wachrütteln sollte
Denn in diesem Augenblick war mir so ganz intensiv zu Bewusstsein gekommen, dass kein Traum, auch nicht der schrecklichste, so arg sein kann wie die Realität, die uns dort im Lager umgab und zu deren wach-bewusstsein Erleben jemanden zu erwecken ich im Begriffe war.“
Zitat von Viktor Frankl aus dem Buch „…trotzdem Ja zum Leben sagen“
Sabrina Niggl, 9 B
