Anfang April war es endlich soweit: 51 SchülerInnen und ihre Lehrkräfte – Frau Korsiger, Frau Reitmaier und Herr Weiherer – bestiegen pünktlich um 8 Uhr den Reisebus, der sie auf die große Abschlussfahrt nach Prag bringen sollte. Es war ein bisschen wie beim Einsteigen in ein Raumschiff, nur dass es keinen Countdown gab – und die einzige „Schwebetechnologie“ war der Bus, der sich durch die Baustellenumleitungen schlängelte. Aber hey, die Anreise war trotzdem angenehm!
Nach einer kurzweiligen Fahrt landeten sie im Quartier direkt am Wenzelsplatz. Das schmale Gebäude stellte sich als wahres Juwel heraus, mit komfortablen Zimmern und einem Frühstücksbuffet, das selbst den größten Morgenmuffel zum Schlemmen animierte. Was will man mehr?
Nachmittags ging es erst Mal zu Fuß über den Wenzelsplatz in Richtung Rathaus, um die berühmte astronomische Uhr aus dem 15. Jahrhundert zu bestaunen. Hier ist stündlich die spektakuläre Prozession der zwölf Apostel zu erleben, die zu jeder vollen Stunde auf die Bühne treten – ein bisschen wie die „Prager Version“ von „The Voice“.
Weiter ging es durch die engen Gassen zur Karlsbrücke, die stets von Touristen überflutet ist – es war so voll, dass man hätte meinen können, die gesamte Menschheit hätte sich zu einem großen Selfie versammelt. Auf der anderen Seite der Brücke wartete schon die John Lennon Wall, ein Ort, der mehr Farben hatte als ein Regenbogen nach einem Gewitter. Wer hätte gedacht, dass ein Mann, der nie in Prag gewesen war, so viel Freiheit und Kreativität inspirieren könnte?
















Nach dem Stadtspaziergang machte sich ein Großteil der Gruppe auf den Weg zurück ins Hotel, um sich für die abendliche Bootsfahrt und das Buffet zu stylen. Währenddessen wagte eine tapfere Gruppe unter der Leitung von Herrn Weiherer und Frau Reitmaier den schweißtreibenden Aufstieg zur Prager Burg. Nach einem Blick über die Stadt, der so atemberaubend war, dass man glatt vergessen konnte, dass man gerade einen Berg erklommen hatte, hieß es auch für die Burgbesteiger: „Schnell zurück ins Hotel, wir wollen das Abendessen nicht verpassen!“
Auf dem Boot erwartete die Gruppe ein leckeres Buffet – und das Kartenspiel begann! Denn wie wir in Prag gelernt haben, geht nichts übers Karteln, egal ob auf dem Wasser oder auf dem Land. Selbst wenn das Boot sinkt, sind die Karten wichtiger! Und plötzlich gab es eine Capybara-Sichtung! Ein großes, pelziges Etwas schwamm in der Moldau. War das ein Wasserschwein aus Südamerika? Die anfängliche Verwirrung schwand als sich herausstellte, dass es sich um einen heimischen Biber handelte, der seine abendliche Schwimmrunde drehte – die Prager Version von „Biber auf der Flucht“!
Der Mittwoch begann nach einem stärkenden Frühstück mit einer weiteren Stadtführung, die die Gruppe durch den im Jugendstil erbauten Lucerna-Palast führte. Hier sahen sie ein kopfüber hängendes Pferd des Künstlers David Cerny – denn wer braucht schon ein normales Pferd, wenn es der Hl. Wenzel auch verkehrt herum reiten kann? Durch den Franziskanergarten, der mit seinen Blüten schon Frühlingsgefühle weckte, marschierte die Gruppe zur Kirche „Maria Schnee“. Und dann ging es zu einem weiteren Cerny-Kunstwerk: „Rotating Head“. Hier verwandelte sich der Kopf des bekannten Schriftstellers Franz Kafka vor einem Einkaufszentrum – ein bisschen wie in seinem Werk „Die Verwandlung“, nur ohne die Käfer-Transformation. Auf den Außenwänden des Einkaufszentrums „Maj“ zeigten sich auch noch zwei mit den Flügeln schlagende Schmetterlinge mit Körpern, die britischen Kampfjets glichen. Dabei handelte es sich um ein weiteres von Cernys Kunstwerken.
Nach dem Stopp bei einer Gedenktafel des Prager Studentenaufstands im Jahr 1969 und einem erneuten Blick auf die Karlsbrücke wurde die Mittagspause eingeläutet. Denn nachmittags hieß es „Auf ins Museum der fantastischen Illusionen!“. Hier gab es optische Täuschungen, die selbst die besten Magier neidisch gemacht hätten und einiges an Fotomaterial hergaben!
Am Abend war es dann Zeit für eine letzte Erkundung der Stadt, bevor es am Freitag gegen Mittag hieß: „Auf Wiedersehen, Prag!“ Die Gruppe bestieg den Bus in Richtung Heimat, vollgepackt mit Erinnerungen, Eindrücken und einer gesunden Portion Abenteuerlust. Eines ist sicher: Diese Abschlussfahrt wird in die Geschichtsbücher eingehen – und vielleicht auch in die nächste Runde „Wer hat die besten Geschichten?“!
Verena Reitmaier