Wege nach oben!
Ein barocker Rahmen für die Abschlussfeier

Ein barocker Rahmen für die Abschlussfeier

In einen barocken Rahmen wurde die Abschlussfeier in diesem Jahr gestellt. Die beiden Moderatorinnen Lea Eggerl und Daniela Lockinger führten in historischen Gewändern durch das Programm. Sie wollten damit an das diesjährige Barockevent der Stadt Passau anknüpfen. Auch die Stadträtin Karin Kasberger erschien in dazu passender Kleidung, indem sie auf die Ereignisse vor 350 Jahren hinwies. Musikalisch umrahmt wurde die Feier durch Musikstücke barocker Komponisten.

106 Absolventen der Staatlichen Wirtschaftsschule haben unter dem Motto “Barock” im großen Rathaussaal ihren mittleren Schulabschluss gefeiert. Schulleiter Dieter Schönbuchner und OB Jürgen Dupper zeichneten Silvia Hobelsberger als Schulbeste mit dem Preis von Regierung und Stadt aus. Schönbuchner ehrte zudem Tamara Bogner mit dem Preis des Fördervereins.

Er überreichte auch Daniela Lockinger als Fachbeste in Deutsch und Daniel Büttner als Ass in Englisch und Betriebswirtschaft Preise. David Lexa war im Rechnungswesen Spitze und Markus Haidn erzielte eine Eins in Mathematik. Jasmin Herrmann schaffte die Traumnote in Textverarbeitung. Für ihr soziales Engagement ehrte Schönbuchner auch Anna Silbereisen mit einem Preis.

In barocken Kostümen begrüßten die Moderatorinnen Lea Eggerl und Daniela Lockinger und Stadträtin Karin Kasberger die Besucher, darunter Vizelandrätin Gerlinde Kaupa und Stadtrat Armin Dickl. Kasberger erinnerte in barocker Sprache an den Stadtbrand von 1662 und lud zum großen Barockfest ein, das vom 31. August bis 2. September mit Festumzug und Feuerwerk gefeiert wird.

 

Schulleiter Schönbuchner bezeichnete es als gelungene Premiere, eine Stadträtin zu integrieren. Er zollte den Absolventen ein dickes Lob für ihre Leistungen. Er würdigte die Eltern, die durch Unterstützung und Verständnis zum Erfolg beitrugen und hob auch die fachliche Kompetenz der Lehrer hervor sowie das Engagement all jener, welche die Abschlussfeier vorbereiteten.

“Die Absolventen sind sehr gut aufgestellt”, sagte Schönbuchner angesichts des Fachkräftemangels. Sie seien für die Zukunft bestens vorbereitet, egal ob sie eine Lehre antreten oder die Berufsoberschule besuchen werden. “Noch nie waren die Aussichten besser wie jetzt”, versicherte der Schulchef. Er riet den jungen Leuten, Vorteile zu nutzen und ihre fachliche Kompetenz zu stärken.

Nächstes Jahr feiere die Wirtschaftsschule ihren 100. Geburtstag, sagte Schönbuchner. Aus der Traditionsschule seien bekannte Persönlichkeiten hervorgegangen, zum Beispiel Georg Höltl, Busunternehmer mit Weltrang, der ehemalige Bauernpräsident Gerd Sonnleitner, der Unternehmer Karl Wisspaintner, Modeschöpferin Trixi Schober oder MdL Konrad Kobler. Doch die Schülerzahlen seien rückläufig. Immerhin gebe es 24 Möglichkeiten, um die Mittlere Reife zu erhalten. Angesichts der Pläne des Kultusministeriums, den Übertritt an die Wirtschaftsschule zu reformieren, müsse sich auch die Schule weiter entwickeln. Die Wirtschaftsschule sei durchaus fit für die Zukunft, als “Schule ohne Rassismus”, als Referenzschule für Medienbildung. Sie lege zudem Wert auf die Persönlichkeitsbildung der jungen Leute. Ab dem neuen Schuljahr werde sie auch professionelles Qualitätsmanagement praktizieren.

Er wünschte den Absolventen, dass sie einen guten Job erhalten und ihre Persönlichkeit im Sinne des ehrbaren Kaufmanns weiterentwickeln, Charakterstärken wie Ehrlichkeit, Toleranz, Bescheidenheit, Höflichkeit und Zivilcourage zeigten, die Hand zu reichen, statt die Faust zu zeigen, die Demokratie zu stärken, statt lediglich Politiker zu kritisieren.

Auch MdL Bernhard Roos beglückwünschte die Absolventen zu ihren Leistungen. Verantwortung für die Demokratie zu übernehmen, beginne bereits in der Schule, zum Beispiel als Schülersprecher. Kultur und Bildung seien im Barock nur den oberen Ständen vorbehalten gewesen. Parteien, Gewerkschaften und Bürgerinitiativen habe es damals nicht gegeben. Er appellierte, es wertzuschätzen, in der heutigen Gesellschaft zu leben. 70 Jahre Frieden in Europa seien ein Privileg. Er hoffte, dass die Werte, welche die Schule vermittelte, auf fruchtbaren Boden fallen, dass das Wertekorsett nicht einengt, sondern die jungen Leute daraus Kraft schöpfen für die Zukunft und gemäß dem Schulmotto Wege nach oben zu gehen.

Es gelte, den Absolventen die Ehre zu erweisen, weil sie eine reife Leistung hingelegt haben, sagte OB Jürgen Dupper. Er wünschte ihnen für ihren beruflichen und schulischen Weg alles Gute. Nun stehe ihnen die Welt und auch die Heimat offen. Er bat sie, die Stadt in ihre Zukunftspläne mit einzubeziehen. Dupper betonte das Engagement der Eltern, die ihren Kindern die Treue hielten und an sie glaubten. Mit ihrer Entscheidung für Kinder würden sie großen Anteil an der Zukunft der Region haben. Er hob die Pädagogen hervor, die als Ermöglicher, Mutmacher und Türöffner zum Erfolg beitrugen, mit ihrer Leidenschaft und Kreativität Schule mit Leben erfüllen.

Elternbeirätin Marion Vargas gratulierte ebenfalls zum Abschluss. Mit dem Schulabschluss schafften sie eine wichtige Grundlage für das Berufsleben. Sie betonte die gute Kooperation der Lehrer mit Elternbeirat und Förderverein.

“Ich erinnere mich gerne an die Schule”, versicherte Schülersprecher Chikara Weilpoltshammer. Anhand von Bildern ließ er Höhepunkte des Schullebens Revue passieren, wie Skilager, Weihnachtsbasar, den Austausch mit italienischen Schülern, die Abschlussfahrten nach Berlin, Hamburg und Prag. Er unterstrich die Unterstützung von Eltern und Schulfamilie, appellierte an seine ehemaligen Mitschüler, an sich selbst zu glauben und sich nicht von den eigenen Zielen abbringen zu lassen.

Rebecca Fichtel (Blockflöte), Eva Kristl (Oboe) und Josefa Putz (Fagott) umrahmten die Feier mit anspruchsvoller Barockmusik von Georg Philip Telemann, Johann Sebastian Bach, Antonio Vivaldi und Georg Friedrich Händel. (Quelle pnp.de)