Wege nach oben!
Vortrag gegen Rechtsextremismus

Vortrag gegen Rechtsextremismus

Am Montag, den 09.02.2015, besuchte Herr Felix Benneckenstein, ein Aussteiger aus der rechtsextremen Szene, die Staatliche Wirtschaftsschule Passau. Im Rahmen des Projekts „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“  erhielten Schüler und Eltern einige Einblicke in das Leben vor und nach dem Ausstieg des Redners.

Zu Beginn des Vortrags zeigte Felix Benneckenstein einen Film, der seinen Weg in die rechte Szene eindrucksvoll veranschaulichte.

Alles begann in seinem Heimatort Dorfen, wo er die ersten Begegnungen mit den unorganisierten Nazis, oder auch „Saufnazis“ genannt, machte. Die laute, rechtsextreme Musik, die von den „kleineren Nazigruppen“ im Park gespielt wurde, führte Felix Benneckenstein dazu, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Außerdem wollte er mit der Zugehörigkeit in der Nazi-Szene seine weltoffenen Eltern schockieren. Er ließ Familie und Freunde zurück, um nach München zu ziehen und tiefer in die Naziszene einzutauchen. Obwohl er einen schwerbehinderten Bruder und einen ausländischen Freund hatte, lebte er weiterhin für den Rechtsextremismus.

Felix Benneckenstein zog anschließend nach Dortmund, wo eine große Nazi-Clique war. Bald fing er auch an selber Lieder und Songtexte zu schreiben, da er die Nazi-Lieder zu eintönig fand. Als Liedermacher „Flex“ machte er sich in der Nazi-Szene einen Namen.

pravention

Die Bekanntschaft mit seiner jetzigen Ehefrau, die er in der Naziszene kennenlernte, und ein Gefängnisaufenthalt nach einer Auseinandersetzung mit einer konkurrierenden Nazigruppe waren der Wendepunkt in der Nazi-Karriere von Felix Benneckenstein. Gemeinsam mit seiner Ehefrau schaffte er den Ausstieg.

Seit seinem Ausstieg hält er Vorträge, um mit seiner Geschichte die Menschen aufzurütteln. Außerdem gründete er die Aussteigerhilfe Bayern, um Betroffenen beim Ausstieg zu helfen.  In Zukunft möchte er Journalist werden, um die Menschen über die rechte Szene in Deutschland aufzuklären.

Die Schüler waren vor allem von der anschaulichen Darstellungsweise und den informativen Inhalten sehr begeistert. Vor allem verwunderte die Schüler, dass ein „ganz normaler Junge“ so schnell in die rechte Szene abrutschen konnte. Auch seine offene Art auf alle Fragen einzugehen machte den Vortrag sehr kurzweilig und interessant.