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Zweibrückenlauf in Wernstein

Zweibrückenlauf in Wernstein

Die „Glorreichen 7“ beim Zweibrückenlauf in Wernstein

Nachdem im letzten Schuljahr das Lauf-Team der Wirtschaftsschule Passau wegen diverser hanebüchener Ausreden (hier nur eine kleine Auswahl: Rücken, gerissene Schnürsenkel, Formtief, Sonntags laufe ich nicht, …) nicht am Lehrermarathon teilnahm, gelang es zum Ende der Ferien doch noch ein leistungsstarkes und motiviertes Team beim Zweibrückenlauf in Wernstein an den Start zu bringen.

Wie es an der Wirtschaftsschule Passau üblich ist, werden die Läufer im Nachhinein nicht mit Lob überschüttet, sondern müssen sich einer, bitte mit Humor zu nehmenden Kritik, stellen. Hier also die Kritik unserer „Glorreichen 7“ Läuferinnen und Läufer:

Cornelia Krieger-Senn (4,5 km Nordic-Walking in 38:27 Minuten)

In einer sehr respektablen Zeit absolvierte Frau Krieger-Senn die Nordic-Walking-Strecke. Noch mehr als die sportliche Leistung muss aber der Beitrag zum Team-Spirit hervorgehoben werden. So schnell vergeht einer Frau Krieger-Senn das Lachen nämlich nicht: Ob es in Strömen regnet oder sie auf der Heimfahrt von pöbelnden Porsche-Fahrern angehupt wird, das Lächeln bleibt. Obwohl sie die erste Starterin der WSP war, blieb sie im Zielbereich bis sie auch den letzten Team-Kollegen mit einem High-Five und netten Worten empfangen konnte, und das trotz teils heftiger Regengüsse. Danke, Conny, für diesen gelebten Team-Geist!

Verena Reitmaier (5,6 km Business-Lauf in 30:55 Minuten)

Auch eine Frau Reitmaier lässt sich so leicht nicht aufhalten. Trotz Hallux Valgus und vermeintlichem Trainingsrückstand (Tiefstapelei!) zauberte sie eine Top-Zeit auf den Asphalt. Gerüchteweise soll die Aussicht darauf, dem Chef mal die Hacken zeigen zu können, sehr leistungsfördernd gewirkt haben. Auf einen von manchen erwarteten gemeinsamen Zieleinlauf mit unserem Schulleiter verzichtete sie jedoch. So lange wollte sie dann doch nicht warten. Sie war außerdem die einzige Teilnehmerin, die mehr Zeit beim Umziehen, als auf der Laufstrecke verbrachte.

Robert Lindner aka „Der Chef“ (5,6 km Business-Lauf in 32:59 Minuten, Platz 8 in der Wertung „Schnellster Chef“)

Hinweis: Da der Verfasser dieser Zeilen demnächst von Herrn Lindner beurteilt wird, ist das folgende Urteil vielleicht nicht vollständig objektiv: Selbst die Jungspunde im Team waren beeindruckt von der tänzerischen Leichtigkeit mit welcher Herr Lindner über den Asphalt schwebte. Die Zeit des sportlichen Multi-Talentes kann nicht hoch genug bewertet werden, enthält sie doch so manche Geh- und Stehpause. Zurückzuführen sind diese vermutlich auf den prophylaktischen Konsum von isotonisch wirkenden Getränken. Herr Lindner entschied sich bei seinem Lauf bewusst zur „Führung von hinten“, um die Kolleginnen und Kollegen nicht durch sportliche Höchstleistungen zu demotivieren. Chapeau Herr Lindner!

Cornelia Hechberger (13,4 km Zweibrückenlauf in 1:07:06 Stunden)

Frau Hechberger übernahm das Amt der Team-Managerin mit Bravour. Neben neuen Lauf-Shirts für alle TeilnehmerInnen (Danke!) wurden die Team-Mitglieder auch professionell bei der Anbringung der Startnummern unterstützt. Läuferisch gibt es wie immer nichts zu meckern. Mit einem Schnitt von genau 5 Minuten je Kilometer lieferte sie eine hervorragende Zeit ab und das obwohl – laut eigener Aussage – die Vorbereitung, insbesondere im Ernährungsbereich, nicht optimal verlief. Zum Glück für das Team wurde sie nicht zum Doping-Test gebeten. Den Koffein-Grenzwert hätte Frau Hechberger wohl gesprengt.

Anja Ziegler (13,4 km Zweibrückenlauf in 1:22:42 Stunden)

Ebenfalls eine starke Leistung zeigte Frau Ziegler. Auch hier wurde der Trainingseifer in den Ferien selbstkritisch bemängelt. Da drängt sich die Frage auf, welche Leistungen möglich wären, wenn tatsächlich regelmäßig Training stattfinden würde. Mit einem Schnitt von knapp über 6 Minuten je Kilometer ist nämlich auch Frau Ziegler eine herausragende Läuferin. Auf den letzten Kilometern musste sie einen heftigen Regenschauer überstehen, aber auch von diesem ließ sie sich nicht stoppen. Eine starke Leistung!

Martin Fritz aka „Der Blitz“ (13,4 km Zweibrückenlauf in 55:20 Minuten)

Dass Herr Fritz der schnellste Läufer der Wirtschaftsschule ist, sollte mittlerweile hinlänglich bekannt sein. Nach diesem Lauf hat er aber endgültig legendären Status erlangt. Sein impulsiver, nach vorne drängender Antritt beim Start brachte ihm den ehrfurchtsvollen Beinamen „Der Blitz“ ein. Videos dieser Naturgewalt kursieren mittlerweile im ganzen Kollegium. Auch motivatorisch war es ein äußerst geschickter Schachzug von „Blitz“ sich beim Start zunächst weit hinten einzuordnen. Nach wenigen Metern hatte er so schon hunderte Läufer hinter sich gelassen, ohne auf den folgenden Kilometern auch nur minimal das angeschlagene Tempo zu verringern.

Daniel Wollinger (13,4 km Zweibrückenlauf in 1:06:19 Stunden)

Während Frau Krieger-Senn immer gute Laune verbreitet, ist Herr Wollinger der notorische Nörgler im Team. Von Herrn Fritz bekam er erneut deutlich die Grenzen aufgezeigt. Übelgelaunt sprach er schon vor dem Start von Motivationsproblemen und einem möglichen Karriereende. Während des Laufs verfluchte er jede Steigung, bei Kilometer 12 dachte er sogar ans Aufgeben. Nach dem Lauf jammerte er tagelang über Muskelkater. Herr Wollinger hat sich noch nicht zu einem Rücktritt vom Laufsport entschlossen, wird aber in nächster Zeit vermehrt mit einer qualifizierten (Sport-)Psychologin an seinen Motivationsproblemen arbeiten. Nur dann – aber wirklich nur dann – darf er vielleicht auch beim nächsten Lauf ein Teil dieses wunderbaren Teams sein.

Ein großer Dank gebührt auch Maria Hartl und dem stellvertretenden Schulleiter, Matthias Schmid, welche das Team am Streckenrand aufopferungsvoll und durch Anfeuerungs-Plattitüden („Auf geht´s! Geht scho no!“) unterstützen und auch noch das letzte Prozent Leistung aus den Teilnehmern kitzelten.

Abschließend lässt sich also nur ein positives Fazit ziehen: Die Lehrkräfte der Wirtschaftsschule Passau sind schon vor dem Schulstart topfit, motiviert und auch der Zusammenhalt im Kollegium stimmt. So kann es nur ein erfolgreiches Schuljahr werden – nicht nur läuferisch!