Textverarbeitung


Underwood_CaseKurzschrift und Maschinenschreiben – Fertigkeiten im Wandel

In keinem Bereich des Fächerkanons der Wirtschaftsschule zeigt sich der Wandel so sehr wie im Bereich Kurzschrift und Maschinenschreiben. In den Anfängen der Wirtschaftsschule Passau wurden die beiden Fächer nicht in der jetzigen Form bzw. unter der heutigen Bezeichnung unterrichtet. Die Schüler mussten sich in den Fächern Stenographie und Maschinenschreiben beweisen. Dies erfolgte – aus heutiger Sicht gesehen – mit sehr altertümlich anmutenden Schreibmaschinen.

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Den manuellen Schreibmaschinen folgten die elektrischen. Die Entwicklung ging weiter und 1986/87 kam der Computer, wobei hier Alfred Weidinger als Pionier zu nennen ist. Zum Schuljahr 2000/2001 wurde dann das Fach Stenographie aus dem Fächerspiegel genommen, ab 2001 nicht mehr unterrichtet.

Maschinenschreiben wurde in Textverarbeitung umbenannt und aufgewertet. Das Fach hat ein anspruchsvolles Profil. Was hat sich geändert? Im Unterricht im Fach Textverarbeitung erlernen die Schüler nach wie vor das 10-Finger-Tast-Schreiben, aber auch das selbstständige Arbeiten mit den Textsystemen. Es genügt nicht, sich mit den Schreibregeln zu beschäftigen. So sind auch die manuellen Fertigkeiten (Zahl der Anschläge) nicht mehr vorrangig.DIGITAL CAMERA

Vielmehr steht das Erlernen der Nutzung der zur Verfügung stehenden Mittel, die die einzelnen Programme bieten, im Vordergrund. Es gilt moderne Informations- und Kommunikationstechniken bei der Textgestaltung sinnvoll einzusetzen. Wie man Zeit und Energie spart im Rahmen schriftlicher Kommunikation, das ist in der modernen Berufswelt von Bedeutung. Nicht zuletzt spielen kreative Fähigkeiten mehr und mehr eine Rolle. Es gilt zu erwähnen, dass Textverarbeitung eine fächerübergreifende Bedeutung hat. Das betrifft das Fach Deutsch, da beim Brief Rechtschrift, Stil und Sprachgefühl eine Rolle spielen. Querverbindungen gibt es auch zum Fach Datenverarbeitung.DIGITAL CAMERA

Die Erfolge in diesen Fächern sollten nicht unberücksichtigt bleiben. Der beste Stenograf der Drei-Flüsse-Stadt ist nach wie vor Richard Wölfl mit 300 Silben/Minute. Die erst 17-jährige Wirtschaftsschülerin Tanja Riedl konnte im Rahmen des Schülerleistungsschreibens 1992 im 10-Minuten-Geschwindigkeitsschreiben mit 372 Anschlägen pro Minute den ersten Platz erreichen. Sie wurde dafür bei einem Empfang der Landessieger im Bayerischen Kultusministerium mit der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet. Herausragend auch Michael Peter, der mit 409 Anschlägen in der Minute Bundessieger wurde. Schließlich kann Textverarbeitung auch Spaß machen, wie die Maschinengrafiken von Karin Wöhrl und Annemarie Biereder im Slider am Ende dieser Seite zeigen.

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